Mandala

Das Wort Mandala kommt aus dem Altindischen (Sanskrit) und bedeutet „Kreis“.

Mandalas sind runde, symmetrisch aufgebaute Bilder, die in allen Kulturen der Welt auftauchen und im weitesten Sinne ein Symbol für die Kreisläufe des Lebens sind. Sie veranschaulichen ein Mittebewusstsein, das in manchen Menschen sehr wach und lebendig, in den meisten jedoch unterbewusst und unklar vorhanden ist. Mandalas drücken das Bedürfnis nach Ganzheit aus. Sie sind Versinnbildlichungen des Lebensgefühls eines jeden Menschen, der sich als Mitte seiner um ihn sich drehenden Welt erlebt. Die Betrachtung von Mandalas bringt den Menschen wieder in Kontakt mit seiner eigenen Mitte, zu seinem „Aufgeräumt sein“, zur inneren Harmonie.

Mandalas und Schwingungsbilder sind keine bunten Muster, sie sind kraftvolle energetische Bilder, deren Informationen auf den Ebenen von Körper, Geist und Seele wirken. Die Wirkung des Mandalas ist immer mehrdimensional. Jedes Element eines Mandalas, eine Linie, eine Farbe, ein Farbübergang, ein Symbol, hat nicht nur einen rein visuellen Ausdruck, sondern auch eine energetische Wirkung. Diese Wirkung ist erfahrbar.

Wie in der Natur entstehen auch Mandalas aus der Mitte herraus. Die Jahresringe der Bäume sind z. B. natürliche Mandalas. Aus dem Wachstums-Mandala eines Baumes lassen sich viele Informationen über den Baum und der dargestellten Zeit ablesen. Auf die gleiche Weise kannst Du jedes Mandala in Wachstums- oder Entwicklungsringe einteilen. Wenn Du dich an die Bäume orientierst, dann wachsen Mandalas von innen nach außen.
Beim Mandala handelt es sich um ein klar strukturiertes Bild mit jahrhundert alten Erklärungsmodellen. Bei allen Erklärungen und Deutungen sind sich die Mandala-Anwender darin einig, das das Zentrum des Mandalas in Verbindung mit dem Zentrum des Malers oder Betrachters steht. Daraus ergibt sich, dass die Wichtigkeit und Wirkung eines Details von Entfernung vom Mittelpunkt abhängt.
Sich mit dem Zentrum eines Mandalas zu beschäftigen heißt, sich auch mit dem eigenen Zentrum zu beschäftigen. Egal ob Du ein Mandala malst oder ein Mandala betrachtest.

Wenn Du ein Mandala eine Zeit lang sehr intensiv betrachtest, hast Du das Gefühl, es lebt. Dabei handelt es sich keineswegs um eine optische Täuschung. Durch die konzentrische Struktur des Mandala wird der Blick immer in die Mitte gelenkt. Heftet man nun seinen Blick dort fest, gewinnt man den Eindruck, das Bild würde flirren und leuchten.
Dieses „Licht“ das aus der Mitte des Kreises über das Auge des Betrachters in dessen Inneres dringt, birgt Energie. Diese Kraft ist wie ein Feuer, das von innen wärmt. Gleichzeitig breitet sich eine unbeschreibliche Ruhe in Geist und Seele aus.
Auf diese Weise kann die bloße Betrachtung des Kreisrunden Meditationssymbols den Menschen mit Energie erfüllen, bevor er sich überhaupt mit ihm kreativ beschäftigt hat.
Die Übertragung von Kraft allein durch Betrachtung des Mandala ist übrigens wissenschaftlich messbar. Es gibt zahlreiche Abhandlungen, auch wissenschaftlicher Art, die dies verständlich machen. Tests haben gezeigt, dass bestimmte Muskeln im Körper des Betrachters auf den Kraftzuwachs reagieren. Nehmen wir z.B. die Farbe; sie wirkt ganz subtil auf uns ein. In diesem Sinne hat auch jede Linie, jede geometrische Form eine Wirkung auf uns Menschen.

Die Anwendung der Mandalas ist denkbar einfach. Allein schon durch einfaches Betrachten der farbigen Strukturen vernetzt das Gehirn unmittelbar die beiden Hirnhälften und bringt den Menschen in seine Mitte. Das Gehirn erkennt den Klang der Farben und aktiviert die lichtcodierten Fäden, von denen die Chromosomen ummantelt sind. Blockaden im feinstofflichen System können sich auflösen; die Lebensenergie kann wieder frei fliessen.

Mandalas im Tibetischen Buddhismus

Im tibetischen Buddhismus Vajrayana zeigen Mandalas die Sicht von oben auf einen sogenannten Mandala-Palast (siehe Kalachakra-Mandala). In solch einem Palast werden verschiedene Buddhas oder ganze Versammlungen von Buddhas durch den Praktizierenden visualisiert (Visualisierung (Meditation)). Mandalas sind im Vajrayana also meist eine zweidimensionale Darstellung eines dreidimensionalen geistigen Objekts. Diese Mandalas werden im Vajrayana dazu benutzt, die dreidimensionale Form optisch-geistig zu projizieren. Dies führt je nach Abstraktionsgrad des Mandalas zu vertiefter geistiger Konzentrationsfähigkeit. Die Ich-Anhaftung, im Buddhismus Ursache allen Leids, wird dabei vermindert, da man geistig die Grenze zwischen Körper-Identifikation und Raumerfahrung überschreitet.

Verbreitung von Mandala-Darstellungen

In vielen Kulturen, insbesondere im Bereich des Buddhismus und Hinduismus, wurden und werden Mandalas zu religiösen Zwecken benutzt, als Symbol bei Riten und (nach Ansicht von Carl Gustav Jung) als Darstellung eines Archetyp (Psychologie).
Mit dem Buddhismus fand das Mandala als Meditations-Objekt, von Indien und Tibet ausgehend, Verbreitung in ganz Ostasien.

Mandala-Darstellungen in anderen Kulturen

Aber nicht nur im Vajrayana, auch in anderen buddhistischen Kulturen finden sich Mandalas. Die Symbolik eines Mandalas zielt direkt auf das Unbewusste, so dass durch bestimmte Farben und Formen bestimmte Bereiche der Psyche angesprochen und stimuliert werden. Ein Mandala kann sowohl abstrakte Formen und Ornamente als auch Darstellungen von Tieren und anderem enthalten, ebenso wie alle möglichen Symbole aus Religion, Esoterik oder Psychologie. Auch natürliche Motive können als Mandala dienen.
Im chinesisch-japanischen Kulturraum sind Mandalas oft mit Schriftzeichen anstelle von Bildern gestaltet.

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Fraktale, Gebilde der Selbstähnlichkeit. Eine unendliche Zahl an wieder erkennbaren Farben und Formen. Wer sich auf die Suche begibt wird finden. Wirklich? Und was? Wird er sich verlieren in der unendlichen Dimension der Formeln? Wer hat es nicht schon erlebt, immer tiefer zu zoomen, sehen, was dahinter ist? Was sind Farben und Formen? Sind sie sichtbar gewordene Gefühle? Ja, alle Maler wissen, dass sie mit ihren Bildern etwas bewegen, die Gefühle des Betrachters kitzeln können. Nur gibt es einen Unterschied, der Maler malt sein Bild, um etwas zu schaffen, um seine Kreativität zu befriedigen, um seine Gedanken, Träume, Fantasien sichtbar zu machen. Was ist mit den Fraktal-Künstlern? Ein schönes, farbliches und interessantes Fraktal zu finden ist genau so schwierig wie ein Bild zu komponieren. Nur das Motiv, sich auf die Suche nach einem Fraktal zu begeben ist ein anderes, als ein Gemälde anzufangen. Sind Fraktal-Künstler Jäger? Immer auf der Jagt nach dem nächsten Gebilde? Oder vielmehr Sammler? Wer gibt sich denn schon mit einem Fraktal zufrieden, wo doch schon die nächsten darauf warten entdeckt zu werden?

Weshalb sind Fraktale für uns so faszinierend?
Chaos… nichts bleibt… alles verändert sich… Bewegung… wohin? Die Menschen halten fest an dem, was sie kennen, was sie gewohnt sind. Sie wollen wissen, wissen, was geschehen wird, was sie jetzt, gleich, in Zukunft tun werden. Chaos macht Angst. Wen überrascht es also, dass viele Menschen viel Energie und Zeit brauchen, um jegliches Chaos zu vermeiden. Dazu zählt die Suche nach Sicherheit und Ordnung, nach einem geregelten, überschaubaren System. Auch im Chaos herrschen Gesetzte, die Ordnung bringen. 
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